Weltreise 2008 + Südamerika 2019

zuletzt aktualisiert: 28.01.2019

 

- Machali: Hotel Piedra Verde (2 Tage)

Mietwagen

- Buines: Vina Chillan (2 Tage)

Mietwagen

- Pucon: San Lorenzo Lodge (4 Tage)

Mietwagen

- Puerto Montt: Hotel Presidente Suites (2 Tage)

- Schiffsfahrt Ruta Chonos mit Skorpios II (5 Tage)

- Puerto Montt: Hotel Presidente Suites (1 Tag)

Flug nach Punta Arenas

- Punta Arenas: Hotel Albatros (1 Tag)

Bus nach Puerto Natales

- Puerto Natales: Toore Patagonia (4 Tage)

Bus nach Rio Gallegos (Argentinien)

   

Nach 11 Jahren zurück in Chile. Diesmal sind wir im hiesigen Sommer gelandet und der chilenische Süden steht auf dem Programm. Santiago empfing uns mit strahlendem Sonnenschein, leichtem Wind und Temperaturen von um die 30 Grad. An diesem traumhaften Wetter hat sich auch 4 Tage später nichts geändert. Erste Station war das Dörfchen Machali etwa 100 km südlich von Santiago. Kein besonderer Ort, aber gut zur Erholung und erster Eingewöhnung in den chilenischen „Way of Life“. Aus Europa kommend erscheint uns das Land ärmer als vor 11 Jahren. Da waren wir aber zuvor in Ecuador und Peru. Viele Häuser sind sehr klein, etwas windschief und wenig solide gebaut. Das Land leidet derzeit offenbar an einer hohen Geldentwertung, was man an den neu gedruckten Geldscheinen mit hohem Nennbetrag merkt. Trotzdem ist es kein billiges Reiseland. Nach wie vor gut ist das Essen, herausragend sind die Weine. Beides genießen wir gerade auf einem kleinen Weingut ca. 450 km südlich von Santiago. Hier sitzen wir nun, schauen über einen schönen Pool auf grüne Weinfelder und lassen es uns gut gehen. Morgen geht es nach Araukanien mit seinen Seen und Vulkangipfeln.

 

Wir sind jetzt in Araukanien, genauer gesagt in Pucon, einer Hochburg für Outdoor-Freaks. Allerdings hatten wir hier in zweierlei Hinsicht Pech. Der Weg auf ausgewaschener und teils steiler Schotterpiste zu unserer gebuchten Unterkunft kostete uns mehrere Stunden, da nichts ausgeschildert war. An der Unterkunft angekommen, meinte der Besitzer, er sei ausgebucht und habe nichts mit unserer bereits vor Monaten über Booking.com vorgenommenen Reservierung zu schaffen. Tatsächlich hatte er seine komplette Lodge wohl für besseres Geld an eine wohlhabende und vielköpfige chilenische Familie vermietet. Außerdem ist das Wetter seit zwei Tagen scheußlich. Es regnet nicht nur ständig, sondern es ist auch noch kalt dazu. Vom in der Nähe befindlichen Bilderbuchvulkan Villarrica war bisher noch nichts zu sehen. Dafür haben wir eine andere, viel schönere Unterkunft gekriegt und für übermorgen ist besseres Wetter angesagt. Bis dahin vertreiben wir unsere Zeit in den nahe gelegenen Termalbädern.

 

Freitag, den 11.01.2019

Am 4. Tag in Pucon zeigte sich dann die Sonne und mit ihr der Vulkan Villarrica in voller Schönheit. Am See setzte der Badebetrieb ein. Das Wasser kann nicht mehr als 15 Grad haben, aber die Chilenen scheinen abgehärtet. Wir hatten eine wunderschöne Fahrt entlang der Panamerikana nach Patagonien. Die argentinische Seite von Patagonien kennen wir ja schon, die chilenische Seite ist mit ihren Seen, Flüssen, ausgedehnten Wäldern und Vulkangipfeln nicht minder schön, nur etwas grüner, weil hier der Regen ankommt. Nun sitzen wir in Puerto Montt, einer Stadt, die sicherlich keinen Preis für städtebauliche Schönheit verdient hat, und warten darauf, uns morgen für eine 5-tägige Seereise nach Chiloe, der zweitgrößten Insel Südamerikas, und weiter zu den Fjorden und Gletschern im mittleren Teil Patagoniens einzuschiffen.  

  

Donnerstag, den 17.01.2019

Nach unserer Tour zum „Campos de Hielo Norte“, dem patagonischen Inlandeisfeld, sind wir wieder zurück in Puerto Montt. Erste Station unserer Schiffsreise war die Insel Chiloe. Die Insel ist mit ihren sanften, grünen Hügeln und einer Vielzahl vorgelagerter Inselchen landschaftlich nett, aber nicht spektakulär. Reizvoll sind die auf Stelzen gebauten, bunten Holzhäuschen, die sog. Palafitos, und die ebenfalls bis hin zu den Nägeln komplett aus Holz gebauten, teils sehr alten und unter Unesco-Schutz stehenden Kirchen. Außerdem ist die Insel bekannt für ihre Mythen und die besondere Freundlichkeit der Leute, die ein sehr einfaches Leben führen. Von Chiloe ging es ein kleines Stück über das offene Meer und danach durch recht enge Kanäle und Fjorde 800 Kilometer weiter südlich zur Laguna San Rafael und dem gleichnamigen Gletscher. Das war das absolute Highlight der Reise und ich denke die Bilder sprechen für sich. Wir haben schon einige Gletscher und Eisberge gesehen, aber noch nie in einer solchen Abgeschiedenheit und Ruhe. Außer unserem Schiff segelte noch ein einsamer Katamaran herum, das war´s. Keine anderen Schiffe, keine anderen Leute, nur pure Natur, und das auf mehreren 100 Kilometern. Nach dem kalten Gletschervergnügen ging es zu den heißen Quellen im Quitralco – Fjord, wo der Schiffseigner ein nettes kleines Anwesen mit diversen Termalbecken abseits jeglicher Zivilisation unterhält. Der Rückweg führte wieder über Chiloe und endete - nachdem wir schon auf der Reise täglich vier mehrgängige Mahlzeiten verputzten - in einem finalen Gelager, bei dem der 96. Geburtstag von Alma, einer ausgesprochen rüstigen Seniorin, die die Tour schon zum 7. Mal mitmachte, heftigst gefeiert wurde. Fazit : die Tour mit der Skorpios II ist unbedingt empfehlenswert. Nette Besatzung, gut organisiert, nette Mitreisende aus aller Herren Länder, aber danach ist unbedingt eine Diät angesagt.   

  

Dienstag, den 22.01.2019

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Punta Arenas, der südlichsten Ansiedlung Chiles, die den Namen Stadt verdient, sind wir nun wieder ca. 250 km weiter nördlich in Puerto Natales, dem Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark Torres del Paine. Das an der Magellan-Straße gelegene Punta Arenas ist früher durch die Schafzucht reich geworden. Die Paläste der reichen Schafsbarone sind heute noch zu besichtigen, sonst bietet die von patagonischer Pampa umgebene Stadt aus unserer Sicht nicht viel Reizvolles. Dagegen wird der Nationalpark Torres del Paine zu Recht als einer der schönsten Südamerikas bezeichnet. Wir haben eine Tagestour mit Minibus und einigen kürzeren Wanderungen gemacht. Es war nicht das beste Wetter zum Fotografieren, gleichwohl haben wir hoffentlich einige schöne Eindrücke der von den typischen Bergspitzen, eisgrünen Gletscherseen und Wasserläufen geprägten Landschaft eingefangen. Mein Vorhaben, zu einer längeren Wanderung in den Park zurückzukehren, habe ich angesichts der über 100 km langen Anfahrt von Puerto Natales aus und dem am zweiten Tag einsetzenden Starkwind aufgegeben. Stattdessen haben wir unsere Erkältungen auskuriert und die Gegend um Puerto Natales ein wenig erkundet.

 

Samstag, den 26.01.2019

Ich sitze schwitzend bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit in Buenos Aires. Chile liegt hinter uns. Wir haben das Land bei unseren Reisen 2008 und jetzt von der peruanischen Grenze im Norden bis fast zum äußersten Süden in Punta Arenas, einschließlich der Osterinsel, bereist. Wir haben die Atacama-Wüste, Santiago de Chile mit den nahe gelegenen Weingebieten, das Land der großen Seen und Vulkane - Araukanien – und das windige, aber gleichwohl wunderschöne und einsame Patagonien gesehen und können sagen, dass es ein interessantes, gut organisiertes, super sauberes und relativ sicheres Reiseland ist, das allen, die Natur, gutes Essen und guten Wein lieben, wärmstens an Herz gelegt werden kann. Die Grenze nach Argentinien haben wir an einem einsam gelegenen Grenzübergang im Niemandsland passiert und sind dann stundenlang durch topfebene, nur mit Gras bewachsene Pampa ins argentinische Rio Galegos gefahren. Wer ein Gefühl für Weite sucht, auf der argentinischen Seite von Patagonien wird er bestens bedient. Rio Galegos war für uns nur ein Zwischenstopp, um mit dem Flugzeug weiter nach Buenos Aires zu fliegen. Buenos Aires war dann nach all der Natur und dem doch manchmal rauen patagonischen Klima ein Schock in zweierlei Hinsicht : quirlig, laut, heiß und schwül.